Togoverein

Diabetes Projekt

Ausgangssituation:

Weltweit haben etwa 425 Millionen Erwachsene Diabetes, davon mehr als 90 % einen Typ-2-Diabetes mit einer eingeschränkten Insulinfunktion. Die Zahl der Diabetiker wird sich bis 2035 in Afrika schätzungsweise verdoppeln
Auch in Togo steigt die Zahl der Diabeteskranken Jahr für Jahr. Die meisten der Betroffenen wissen nicht, ob ihr Körper kein oder zu wenig Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Im Fall einer Diagnose hat der Erkrankte keine ausreichenden finanziellen Mittel für Tabletten, Spritzen, Blutzuckermessgerät, Insulin und ärztliche Behandlung. Das kann eine lange Krankheitsgeschichte oder womöglich den Tod in verhältnismäßig jungen Jahren bedeuten.

Maßnahmen des Togoverein e.V.:

seit seiner Gründung 1998 unterstützt der Verein togoische Kinder, die an Diabetes Typ 1 leiden. Der Togoverein e.V. verfügt natürlich nicht über die notwendigen Mittel, um alle, an Diabetes erkrankten Patienten zu versorgen. Aus diesem Grund kümmert sich der Togoverein e.V. derzeit um effektive Prävention.

  • Mithilfe von Patenschaften kann derzeit eine kleine Gruppe von Kindern mit Insulin versorgt werden, weitere Patenschaften werden dringend gesucht.
  • seit 2016 Zusammenarbeit mit dem Centre Omnitherapeutique Africain (COA), einem Zentrum für angewandte Forschung im Bereich medizinischer Wissenschaft und Praxis, um wirksamer und breitgefächerter helfen zu können. Infos COA s.u.
  • Zusammenführung von Informationen unter der Mitwirkung eines vielschichtigen Teams bestehend aus Ärzten, Therapeuten, Diabetologen, Kinderärzten, Krankenpfleger/innen, Anthropo-Soziologen, Pharmako-Toxikologen, Pharmazeuten, Pädagogen, Schulinspektoren, Kommunikatoren, etc.
  • Erarbeitung des didaktischen Materials für die Unterrichtseinheiten in Form eines Arbeitsheftes wozu mehrere interdisziplinäre Workshops organisiert wurden.
  • 2018: Vorstellung des Manuel d´Education à la Lutte contre le Diabète, MELD (übersetzt Arbeitsheft für die Erziehung zur Bekämpfung von Diabetes), mit einem informativen Teil und einem didaktischen Teil für die Unterrichtseinheiten.

Geplante Maßnahmen mit dem COA:

  • Aufnahme der Themen Diabetes, gesunde Ernährung, Prävention, Krankheitsbild und Folgen der Krankheit in den Lehrplan der Schulen in Togo
  • Landesweite Verteilung des Arbeitshefts mithilfe des togoischen Bildungsministeriums
  • Anträge bei Stiftungen stellen, um weitere finanzielle Mittel zu erhalten
  • Interdisziplinäre Versorgung von einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen mittels Patenschaften
  • Kampagnen zur Sensibilisierung für die Diabetes- Problematik an Grund- und weiterführenden Schulen sowie Handwerksbetrieben
  • Herstellung von Ausbildungsmaterial
  • Schulung der Kinder im Umgang mit der Diabetes

Mit den Patenschaften, der landesweiten Aufklärungs- und Präventionsarbeit und der Vernetzung von Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft sind wir auf einem guten Weg, das Fortschreiten dieser Volkskrankheit zu einzudämmen.

Information über die Krankheit in Togo:

Laut einer Statistik der WHO von 2016 leben insgesamt 7.350.000 Menschen in Togo. Davon leiden fast 5,0 Prozent der Bevölkerung an Diabetes. Gut 23 Prozent der Togoer sind übergewichtig und 6,4 Prozent sind sogar adipös. Gründe dafür sind:

  • Die einseitige Ernährung, die aus stark kohlenhydratreichen Lebensmitteln besteht, z.B. beim Nationalgericht „Foufou“ ein fester Brei, gewonnen aus der extrem stärkehaltigen Yams oder Maniokwurzel. Ergänzt wird er oft noch durch Kochbananen und Wasser.
  • Übernahme westlicher Essgewohnheiten, fatal ist die Tatsache, dass beispielsweise Cola oft günstiger ist als Wasser
  • Mangelnde Bewegung

Bei Diabetes werden folgende zwei Typen unterschieden:

Diabetes Typ 1
Dem Typ-1-Diabetes liegt ein absoluter Mangel an Insulin zugrunde. Ursache dafür: Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse werden vom eigenen Immunsystem zerstört, der Körper kann das Hormon nicht mehr produzieren und ist ein Leben lang auf regelmäßige Insulinzufuhr angewiesen. Bei Diabetes-Patienten vom Typ 1 sind die Betazellen innerhalb der sogenannten Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse betroffen. Wie es zu Autoimmunprozessen kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Ernährungseinflüsse und Infektionen sind in der Diskussion.
Beim Typ-1-Diabetes muss Insulin immer zwingend von außen zugeführt werden.
Die Erkrankung tritt meist schon im Kindes- oder Jugendalter auf.

Diabetes Typ 2
Zur Gruppe der Typ-2-Diabetiker gehören knapp 90% aller Erkrankten. Anderes als beim Typ 1 ist beim Diabetiker des zweiten Typs die körpereigene Insulinproduktion noch intakt. Die Zellen sprechen nur immer weniger auf Insulin an – daraus kann sich eine vollständige Insulinresistenz entwickeln. Die Folge: Der Zucker, der sich im Blut befindet, gelangt nicht mehr in die Zellen. Die Ursache dieser Erkrankung liegt meist in ungesunder Lebensweise. Übergewicht und Bewegungsmangel bilden die Grundlage für einen Typ-2-Diabetes.
Früher wurde der Diabetes Typ 2 als Altersdiabetes bezeichnet. Doch mit zunehmendem Übergewicht bei Jugendlichen und Kindern steigt die Häufigkeit der Diagnose auch hier rasant an.