LICHTBLICKE steht für ein Zentrum für Mädchen und Frauen, die von Zwangs- bzw. Tauschehen bedroht oder betroffen sind. Die Praxis der Zwangs- bzw. Tauschehen ist vor allem im Norden Togos weit verbreitet. Die Savannenregion in Togo ist eine der ärmsten des Landes. Aufgrund des hohen ökonomischen Drucks sowie der archaisch-traditionellen Strukturen sind die Praktiken der Zwangs- bzw. Tauschehen nach wie vor gängige Praxis – trotz des staatlichen Verbots.
- Einige der betroffenen Mädchen sind gerade erst zwölf Jahre alt, also noch Kinder. Bei Zwangs- bzw. Tauschehen haben die betroffenen Mädchen und Frauen keinerlei Mitspracherecht. Ihr Menschenrecht nach Artikel 16 „Ehe und Familie“ wird missachtet.
- Zwangsehe bedeutet hier die Eheschließung gegen den Willen der Braut.
- Tauschehe bedeutet, dass die Schwester eines Bräutigams an dessen Schwager zur Heirat gegeben wird, quasi als Ersatz für Braut. Die Tauschehe kann aber auch als Anerkennung für eine Wohltat stattfinden. Ein Familienvater gibt sozusagen seine Tochter an eine andere Familie als Dankeschön.
- Zwangs- bzw. Tauschehen sind für die Betroffenen oft traumatisch. Die Traumafolgestörungen begleiten die Betroffenen oft – und insbesondere ohne adäquate Unterstützung – ein Leben lang
- Diese Eheschließungen gehen oft einher mit psychischer, physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Folgen dieser Gewaltstrukturen sind bei den Betroffenen beispielsweise Depressionen, Angststörungen, Panikattacken, Dissoziationen, psychosomatische Schmerzen, ungewollte Schwangerschaften, Albträume etc..
- Schaffen es betroffene Mädchen und Frauen aus diesen Gewaltehen zu fliehen, werden sie oft von ihren Familien verstoßen und sind auf sich allein gestellt.
Geplante Maßnahmen:
- Gemeinsam mit dem Dachverband für Frauen- und Menschenrechtsorganisationen REFED will der Togoverein e.V.:
- einen adäquaten Schutzraum (Schlafsäle, Hygieneräume),
- sowie eine dazugehörige Beratungsstelle und Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildungen für die Betroffenen schaffen.
REFED verfügt bereits über kompetente Beraterinnen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mit großem Engagement Betroffene unterstützen. Sie versuchen die Mädchen schnellstmöglich aus den Händen der Täter zu befreien, zeigen diesen Fall an und versuchen Perspektiven zu schaffen. Jedoch verfügen sie über keine räumlichen Ressourcen. Diese sind jedoch unabdingbar, um den Betroffenen sicheren Schutz vor weiteren Übergriffen zu ermöglichen. Dies ist die Grundlage um für die Frauen Zukunftsperspektiven zu schaffen.
